Poetische Bilder aus der Ukraine

Nach nur drei Stunden in der Katharinenruine war alles vertraut:der ukrainische Dialekt, seine Lyrik und sein Liedgut und vor allem Lemberg, die pittoreske Stadt im Westen der Ukraine.

Ein Lemberg-Abend mit Walter Mossmann, die Auftaktveranstal-tung im Rahmen des Osteuropa-Schwerpunktes, hat sein Pensum mehr als erfullt, hat uns „Lwiw" in nur kurzer Zeit nahegebracht, das vergangene, das gegenwartige und auch das zukunftige.

Und fur dieses steht vor allem die Kultband Martwyj Piwenj, „toter Hahn", wie sich die jungen Musiker aus Lemberg selbst nennen: Zu ihren musikalisch recht westlich gepragten Stilrichtungen singen sie, so schwermutig und schon, von enttauschten Hoffnungen in der postkommunistischen Ara, von ver-lassenen Stadten und den schonen Karpaten: Bildhafte, poetische Tex-te von Jurkij Andruchowytsch, Schriftsteller und im Sprechgesang rezitierendes siebtes Mitglied der Band.

Das traditionelle Lemberg hinge-gen brachte Miron Bloschtschit-schak nach Nurnberg: Virtuos „erzahlt" der Flotenspieler von Hir-ten und ukrainischen Volksweisen und la?t gar den Wind, der durch die Berghohlen seiner Heimat fegt, genial lautmalerisch durch die Katharinenriune wehen, nachge-ahmt auf seinem Blasinstrument sc.